„Oszillodox reloaded – 1997-2017“ 

In welchen Paradoxien der Virtualisierung oszillieren wir morgen? 

 

 

Einladung zum Denken über die Digitalisierung -
ohne Geländer und Algorithmus.  

 

Universität Witten/Herdecke | Audimax | 8.-10. Juli 2016 

 

Stephan A. Jansen, Birger P. Priddat, Lena Clausen, Rudolf Wimmer, Günther Ortmann und weitere Diskutanten 

 

 

 

 


1997…

Keine vier Jahre nach dem Band-Breitenphänomen „Internet“ durch die Erfindung des Browsers, war irgendwie die Zeit des Aufbruchs der Virtualisierung von Organisationen, Märkten, Arbeitsbeziehungen und einigen anderen Dimensionen. Es war irgendwie auch der Abbruch der Strategie-und Organisations-Diskussionen und deren Management-Bestseller der 1980er und 1990er Jahre. Die Disruption des nächsten Jahrzehnts swingte irgendwie selbstverständlich durch die Neuen Markt-Strassen der Digitalisierung. 

Es war eine Euphorie für Netzwerke – vor dem Terror. Eine Zeit der Euphorie der virtuellen Virtuosität von neuer Führung, anderem Controlling, existentiellen Personal- und Organisationsentwicklungen – vor den Sozialen Netzwerken, den Algorithmen und den gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung.    

Die Paradoxien der Materialitäten der Immaterialisierung, der Zeitgeistigkeiten der Entzeichtlichung, die Orte der Entörtlichung waren noch nicht ausgeleuchtet, geschweige denn die vermutete Oszillationsfähigkeit in den Paradoxien und Widersprüchlichkeiten dieser nächsten Revolution. Einer Revolution, die vielleicht gewaltiger und gewalttätiger als Licht, Elekrizität und die drei industriellen Revolutionen Dampf, Fließband und Mikroelektronik es vermochten. 

 

2017…? 

Digitale globale Monopole in regulierteren Wirtschaften? Transaktionskosten auf dem Stand der kritisierten Neoklassik? Private Infrastrukturen als Quasi-Öffentliche Güter? Das Ladenlokal als Witz der Zeitgeschichte vor dem Internet? Der Sachbearbeiter und die Führungskraft als Vorläufer des Algorithmus? Big Data und die Möglichkeiten der Transparenz, der Forschung und Entsolidarisierung von Gesellschaftssystemen? Geheimdienste als öffentlicher Anachronismus? Digitale Bildung als Herkunftsverstärker? Philanthropie als Geschäftsmodell?  Wir sollten nochmals kurz reden… zusammen, zugleich, in Präsenz, mit Theorie, ohne Ideologie.  

 

 

Zum Buch

1997 war Oszillodox eine schnelle wie lange Diplomarbeit. Von Dirk Baecker aus Prüfungssicht nur die ersten 80 Seiten gelesen, von Birger Priddat aus Interesse gleich noch die anderen 400 Seiten mit. Es war eine anmassende und unangemessene Vermessung der Virtualisierung von Organisationen und deren Folgen für Virtuose Nachbarschaftspflegen von Kunden und Kommunen einerseits und das, was wir noch als Arbeit verstehen können, andererseits.  

1999 wurde es zu einem Buchprojekt von Peter Littmann, damals aus dem Vorstandsvorsitz bei der Hugo Boss AG zur dem der Wünsche AG mit den Marken Joop und Cinque gewechselt. Klett-Cotta und die profilierte „Blaue Reihe“ wollten es machen. Wir auch.

 

Mit Gesprächspartner wie Louis Dreyfus (Adidas AG), Mike Meiré (Meiré & Meiré), Paulis Neef (Pixelpark AG), Thomas Sattelberger (Lufthansa AG, später Continenatal AG und Deutsche Telekom AG), Uwe Bernd Wieczorek (Egon Zehnder) sowie Uwe Jean Heuser und Gero von Randow (DIE ZEIT).  2000 dann bei Klett-Cotta erschienen und im gleichen Jahr ausgezeichnet zum „Wirtschaftsbuch des Jahres“ (Cap Gemini Ernst &Young).     

 

Warum nicht 2017 einen kleinen Herausgeberband – mit Deckel oder als Blog?   

 

Zum Ko-Autor und Wittener Alumni

Stephan A. Jansen, studierte 1993-1997 an der Universität Witten/Herdecke und gründete dort im Nachgang das „Institute for Mergers & Acquisitions (IMA)". Neben der Promotion in Witten, dem Department of Sociology in Stanford und der Harvard Business School wurden drei Unternehmensgründungen versucht, von denen eine sogar die New Economy und weitere Krisen überlebte. 2003 wurde er zum Gründungspräsidenten der Zeppelin Universität und auf den Lehrstuhl für Strategische Organisation & Finanzierung berufen. 2010 gründerte er das „Civil Society Center | CiSoC“ für international vergleichende Zivilgesellschaftsforschung, die er mit seinem Ruf in 2016 an die Karlshochschule in Karlsruhe mit dem „Center for Philanthropy & Civil Society | PhiCS“ fortsetzt.  Als Visiting Researcher war er regelmässig an der Stanford University – und oszillierte regelmässig in dem kalifornischen Hybrid von Hybris, Hippietum und Hyper-Kapitalismus.